Elsenfeld, 30. März 2017
Schneller, höher, weiter: Entscheidungen müssen rasend schnell getroffen werden, Tätigkeiten werden automatisiert und kommuniziert wird digital – Wir leben in Zeiten des (digitalen) Wandels! Welche Fähigkeiten und Kompetenzen braucht die Führungskraft von morgen? Welche Arbeitszeitlösungen sind sowohl für das Unternehmen wie auch für den Mitarbeiter attraktiv?
Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen der „Regionalen Fachkräftekonferenz“ am Donnerstag, 30. März im Bürgerzentrum Elsenfeld diskutiert, zu der die „Regionale Fachkräfteallianz am Bayerischen Untermain“ eingeladen hatte.
Rund 200 Führungskräfte, Personalverantwortliche, Ausbilder und Arbeitnehmervertreter nahmen die Einladung an und erhielten zahlreiche Impulse und Denkanstöße in den Bereichen „Mitarbeiterführung im digitalen Zeitalter“ und „mitarbeiterorientierte Arbeitszeitgestaltung“.
Nach der Begrüßung durch Landrat Jens Marco Scherf, Landkreis Miltenberg, beleuchtete Frau Barbara Liebermeister, Buchautorin, Gründerin und Leiterin des Instituts für Führungskultur im digitalen Zeitalter, in ihrer Keynote „Digital ist egal. Mensch bleibt Mensch – Führung entscheidet“ die Hauptelemente erfolgreicher Führung im digitalen Zeitalter. „Der Mensch und seine Beziehung zu anderen Menschen ist im digitalen Zeitalter nicht weniger wichtig, sondern tritt vielmehr noch stärker in den Vordergrund“, so Liebermeister. Führung von Menschen sei nach wie vor Beziehungsarbeit.
Nach der Keynote erhielten die Konferenzteilnehmer die Möglichkeit, nacheinander zwei Foren zu besuchen: Im Forum „Emotionen, Konflikte und Transparenz: Zentrale Herausforderungen im digitalen Wandel meistern“ konzentrierte sich die Referentin Frau Dr. Michaela Dabringhausen (Geschäftsführerin der HC Alignment Consulting GmbH in Aschaffenburg) auf den Menschen im digitalen Wandel.
Die Diskussionen im Forum drehten sich u.a. um den Umgang mit Widerständen bei Veränderungen, wie führt man am besten virtuelle Teams (die nicht an einem Standort arbeiten) und wie geht man mit Generationskonflikten am Arbeitsplatz konstruktiv um. Entscheidend sind für einen erfolgreichen digitalen Wandel nach Erfahrung von Dr. Dabringhausen die richtigen sozialen Kompetenz-Schwerpunkte für Chefs und Führungskräfte – eben dialogische und vermittelnde Führung: „Da wo Führungskraft draufsteht, da muss auch Führungskraft drin sein.“
Im zweiten Forum „Von ‚Nine to Five‘ zu ‚Wünsch Dir was‘?“ sprach und diskutierte Frau Simone Back, Projektleiterin Fachkräfte der RKW Hessen GmbH über die Chancen und Grenzen mitarbeiterorientierter Arbeitszeitgestaltung.
„Wer über Vereinbarkeit nachdenkt, sollte nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer in den Blick nehmen. Denn immer mehr Väter wollen sich ebenso wie ihre Partnerin um Kinder und Haushalt kümmern und dafür weniger arbeiten“, so Back. Rund 35% der Väter würden ihre Arbeitszeit gerne um 20% auf eine vollzeitnahe Teilzeitstelle reduzieren, scheuen sich aber noch häufig davor, diesen Wunsch gegenüber der Vorgesetzten zu äußern. Hier seien männliche Führungskräfte im Unternehmen gefragt, die mit gutem Beispiel vorangehen.
Die Wahl des Arbeitszeitmodells wirke sich stark auf den Arbeitsalltag der Beschäftigten aus, so dass bei der Wahl des Arbeitszeitmodells immer die betroffenen Beschäftigten eingebunden werden sollten. Damit steige auch automatisch die Akzeptanz eines neuen Arbeitszeitmodells, so Back.
Die „Regionale Fachkräfteallianz am Bayerischen Untermain“ veranstaltete die halbtägige „Regionale Fachkräftekonferenz“ als Folgeformat des ganztägigen „Regionalen Fachkräftekongresses“ (im März 2016; ausführliche Dokumentation).
Partner der Fachkräfteallianz sind Agentur für Arbeit Aschaffenburg, DGB Unterfranken, Handwerkskammer für Unterfranken, Hochschule Aschaffenburg, Industrie- und Handelskammer Aschaffenburg, Landkreis Aschaffenburg, Landkreis Miltenberg und Stadt Aschaffenburg. Koordiniert wird die Regionale Fachkräfteallianz durch die Regionalmanagement-Initiative Bayerischer Untermain.
Weitere Informationen und die Dokumentation der Fachkräftekonferenz unterwww.fachkraefte-untermain.de.