Erlebnisreicher MINT-Tag am Johannes-Butzbach-Gymnasium und an der Johannes-Hartung-Realschule in Miltenberg
Was ist und wie funktioniert ein Wärmetauscher? Was sind gute und was sind schlechte Wärmeleiter? Fachleute aus der Praxis mit Fragen löchern und selbständig experimentieren – dazu erhielten rund 80 Schüler und Schülerinnen der beiden benachbarten Miltenberger Schulen am 9. Oktober im Rahmen des MINT-Tags Gelegenheit.
Ab der Heizperiode 2017/2018 werden die beiden Landkreisschulen mit Nahwärme des benachbarten Miltenberger Hygienepapierherstellers Fripa beheizt. Die Realisierung des innovativen Nahwär-mekonzeptes nahmen die beiden Schulen am MINT-Tag zum Anlass, um den Schülern und Schülerinnen die Energieversorgung ihrer Schulen und somit auch den Praxisbezug des Chemie- und Physikunterrichts näher zu bringen. Tatkräftige Unterstützung erhielt das Projekt MINT-Tag u.a. durch die Firma Fripa und Vertreter des Landratsamtes Miltenberg, die Vor-Ort-Besichtigungen ermöglichten und ihr Praxis- und Fachwissen einbrachten.
Die Schüler/innen aus den 8. und 9. Jahrgangsstufen konnten sich zunächst vor Ort in der Papierfabrik anschauen, wo die Wärme entsteht und wie diese dann in die Schulen geleitet wird. Im Johannes-Butzbach-Gymnasium durften die Schüler/innen dann in den Raum, der den neuen Wärmetauscher der Schule beherbergt, welcher mit Hilfe der Wärme warmes Wasser für die Heizungen der Schule bereitstellt. Um die Zusammenhänge noch besser zu verstehen, machten die Schüler und Schülerinnen im Rahmen von Chemie- und Physik-Experimentierkursen zudem selbstständig Versuche zu Verbrennungsvorgängen und zur Wärmeleitung.
Da der MINT-Tag von Beginn an als schulübergreifende Aktion geplant wurde, hatten Schüler und Schülerinnen beider Schulen, die Möglichkeit am MINT-Tag teilzunehmen.
Ziel des erstmals in dieser Form stattgefundenen MINT-Tags war es, Anwendungsgebiete und -möglichkeiten von ausgewählten MINT-Themen aufzuzeigen, um die Anschaulichkeit und den Praxisbezug des MINT-Schulunterrichts zu unterstützen und die Schüler/innen für die MINT-Fächer zu begeistern.
„Der MINT- Tag war eine tolle Erfahrung für unsere Schülerinnen und Schüler. Sie konnten in ihrem Umfeld technische Umsetzungen erleben, deren Grundlagen im naturwissenschaftlichen Unterricht vermittelt werden“, so Herr Fertig, Schulleiter des Johannes-Butzbach-Gymnasiums. Auch Frau Bundschuh, Schulleiterin der Johannes-Hartung-Realschule war von der Idee, einen gemeinsamen MINT-Tag zu organisieren, von Beginn an begeistert: „Der MINT-Tag bietet uns die Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler für den MINT-Unterricht zu motivieren und vielleicht einen Grundstein für nachhaltiges Interesse an Naturwissenschaften und Technik zu legen. Unsere Schülerinnen und Schüler konnten sicher viel an diesem Tag zum Thema Energie lernen.“ Eine Wiederholung eines gemeinsamen MINT-Tags im nächsten Jahr sei auf jeden Fall nicht ausgeschlossen.
Das Konzept des MINT-Tags wurde im Rahmen des „MINT-Netzwerks am Bayerischen Untermain“ entwickelt und wird im Laufe des Schuljahres an weiteren Schulen am Untermain umgesetzt.
Der MINT-Tag ist in Miltenberg dank zahlreicher engagierter Akteure ein erfolgreiches Kooperationsprojekt geworden. Ein besonderes Dankeschön gilt:
- Dipl. Ing. Karlheinz Paulus, Energieberater Mönchberg
- Dipl. Ing Thomas Friedel, Frecotec GmbH Klingenberg
- Andreas Noack, Geschäftsleitung Fripa Miltenberg
- Studiendirektor Heinz Reiser, Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg
- Studiendirektor Ekkehart Schaefer, Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg
- Oberstudienrätin Claudia Bott, Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg
- Studienrätin Bianca Schäfer, Johannes-Hartung-Realschule Miltenberg
- Studienrat Dr. Venantius Grajewsk, Johannes-Hartung-Realschule Miltenberg
- Kreisbaumeister Andreas Wosnik, Landratsamt Miltenberg
main-tv zu Besuch beim MINT-Tag in Miltenberg
Hintergründe der MINT-Aktivitäten (MINT = Mathematik – Informatik – Naturwissenschaften – Technik)
Ein hochwertiges und vielfältiges Bildungsangebot im MINT-Bereich ist für die industriegeprägte Region Bayerischer Untermain von besonderer Bedeutung. Aus diesem Grund wurden in der Region bereits auf zahlreichen Ebenen und von verschiedenen Akteuren entsprechende Aktivitäten gestartet.
Auch die Regionalmanagement-Initiative Bayerischer Untermain hat im Rahmen ihrer Aktivitäten zur Fachkräftesicherung die MINT-Nachwuchsförderung seit längerem auf der Agenda. So ist sie beispielsweise regionaler Netzwerkpartner der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ und organisiert als Patenunternehmen der Stiftung Jugend forscht regelmäßig den unterfränkischen Regionalwettbewerb „Jugend forscht – Schüler experimentieren“. Zielsetzung dieser Projekte ist es, Kinder und Jugendliche für MINT-Fächer zu begeistern.
Seit Sommer letzten Jahres baut die Regionalmanagement-Initiative zudem das „MINT-Netzwerk am Bayerischen Untermain“ auf, an dem sich neben Schulvertretern u.a. auch die IHK Aschaffenburg, Handwerkskammer für Unterfranken, die Agentur für Arbeit Aschaffenburg und die Hochschule Aschaffenburg beteiligen. Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern und die Anschaulichkeit und den Praxisbezug im schulischen MINT-Unterricht zu unterstützen, das sind Ziele, die sich das MINT-Netzwerk gesetzt hat (s. www.mint-region-untermain.de). Auch das Johannes-Butzbach-Gymnasium und die Johannes-Hartung-Realschule Miltenberg sind aktive Mitglieder des MINT-Netzwerks und beteiligen sich an den Netzwerktreffen und an der Umsetzung von Projektideen.